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26.04.2024

Stellungnahme der CDU – Fraktion zur Entwicklung „ÖPNV von Oppenau in den Nationalpark“

Der Bericht in der ARZ heute morgen (22.04.2024) beschreibt das ganze Dilemma das wir beim Thema „Touristischer ÖPNV“ von Oppenau in den Nationalpark vermutet haben – nur, dass es eigentlich noch viel schlimmer ist als wir gedacht haben.

  1. Die Besucherzahlen in den Nationalpark, für sehr viele bedeutet dies eben auch zu den touristischen Attraktionen, nehmen kontinuierlich zu. Was uns in der Berichterstattung, aber auch in der Wahrnehmung übergeordneter Entscheidungsträger komplett fehlt ist die klare Erkenntnis, dass vor allem die „Wasserfälle Allerheiligen“ und die „Klosterruine Allerheilige“ absolute Besucheranziehungspunkte sind und der Fahrtweg für touristische Besucher im individuellen Fahrweg, ggf. von der Autobahn kommend, hierzu über das Renchtal und Oppenau bestritten wird, die Parkplätze für den Individualverkehr sind eben genau dort oftmals – als weiteres Indiz – stark überlastet.

 

  1. Angabe gemäß kommen ca. 90% der Besucher des Nationalparks nicht mit dem ÖPNV sondern im Individualverkehr angereist. Das ist eine wirklich erschreckende Bilanz, gerade für ein groß angelegtes Projekt „Nationalpark“ das in Bezug auf Naturschutz, Sensibilisierung und Klimawandel einen Vorzeigecharakter haben sollte.

 

Und nun wird eine für den Besucher durch die lange Fahrstrecke nicht attraktive Routenführung von Oppenau über Ottenhöfen und Seebach mit der Erkenntnis „leere Busse“ im touristischen Hauptanfahrtsgebiet eingedampft, obwohl sie nie wirklich beworben wurde oder in der benötigten Fahrtzeit attraktiv war.

 

Das zweite Argument, dass „Gelder bzw. die Finanzierung durch das Land“ fehlen bestärkt uns in der Forderung, dass wir vor Ort – Bürgermeister, Gemeinderat und touristische Organisationen – an einem Strang ziehen und eine auch in der Frequenz attraktive Anbindung an den Nationalpark über Oppenau und Allerheiligen an den Ruhestein und die Hornisgrinde beim Land Baden-Württemberg einfordern müssen.

 

Weil:

  1. Wir stehen hier, das haben wir zugesichert, für eine klare Mobilitätswende im ländlichen Raum. Wir baden aber aktuell ausschließlich, durch den fehlenden ÖPNV-Umstieg, die zunehmende Verkehrsfrequenz hier vor Ort aus. Wir wollen Tourismus in Oppenau, wir sind eine Region in der man gerne Urlaub macht und wir als kommunale Vertreter unserer Bevölkerung sind bereit, dass hier in Oppenau ein großes „Umsteigen“ von Nationalpark-Individualverkehr in den ÖPNV entsteht.

 

Aktuell platzt aber Oppenau verkehrstechnisch in den touristisch attraktiven Monaten zunehmend „aus allen Nähten“, weil der Verkehrsfluss und der Umstieg eben nicht im Nachgang zur Nationalparkausweisung erfolgt ist. Das ist aktuell beginnend und in den kommenden Monaten wieder eindrucksvoll zu beobachten.

 

Wir stellen fest und haben folgende Forderungen, die wir als CDU-Fraktion auch politisch an die Mandatsträger im Land und Kreis adressieren werden:

 

  1. Wir haben eine Zug-Anbindung mit der Ortenau-S-Bahn und ein Bahnhofsumfeld das Bahn und Bus regelmäßig in Oppenau ankommen lässt, als stabile Grundvoraussetzung für alle weiterführenden Anbindungsoptionen

 

  1. Wir haben ein Bahnhofsumfeld das die Chance bietet, direkt an der B28 liegend, dass es für Nationalpark-Besucher auch zum Umstieg auf ÖPNV genutzt werden kann. Dafür muss man aber in die Infrastruktur und in die Bewerbung sowie die Attraktivität der weiterführenden Linien investieren und diese nicht eindampfen – wenn man die Mobilitätswende und auch einen nachhaltigen modernen Tourismus übergeordnet, so wie wir hier kommunal in Oppenau, erreichen will.

 

  1. Die aufgezeigte Routenalternative über Bad Peterstal-Griesbach gibt es wohl und die ist ebenso wichtig – laut Beschreibung aber, wenn wir es richtig verstanden haben, je nach Reiseziel mit mindestens 3 Fahrtmitteln und 2 Umstiegen ab Oppenau kommend versehen – und ohne verkehrsentlastende Wirkungen und Anbindung für die Besucher der Nationalparkelemente in Allerheiligen. Ist diese Alternative tatsächlich eine Alternative zu unserer Situation hier vor Ort die wir beschreiben?

 

  1. Wir erwarten vom Land Baden-Württemberg und in der Umsetzung eingebunden vom Ortenaukreis ein Mobilitätskonzept das der touristischen Wichtigkeit unserer Gemeinde, aber nicht minder auch dem Schutz der Bewohner von Oppenau, gerecht wird. Wir haben die klare Forderung, dass die Situation hier vor Ort endlich im ÖPNV in den Nationalpark Berücksichtigung findet. Die Stadt Oppenau investiert jährlich hohe Transferaufwendungen in die Nationalpark-Organisationen und Gesellschaften – da kann es umgekehrt nicht sein, dass unsere Situation vor Ort, als Nationalparkgemeinde, übergeordnet mit Blick auf die Verkehrssituation, absolut verkannt wird.

 

  1. Die Stadt Oppenau muss inzwischen verpflichtend an einem Lärmaktionsplan, den das Land Baden-Württemberg zum Schutz der Bürger vorsieht, teilnehmen. Als Ergebnis soll die Reduzierung von Verkehrslärm durch geeignete Maßnahmen erfolgen. Wir appellieren auch hier, dass erkannt wird, dass hier vor Ort, ganz konkret in der Praxis, große Teile des Verkehrslärms eben durch fehlende ÖPNV-Lenkungen und unveränderte touristische Individualverkehrswege entstehen. Auf der Homepage zum Lärmaktionsplan wird formuliert: „Besonders die Kommunen im Land haben bei der Umsetzung eine Schlüsselrolle“ – das wirkt bei der sich darbietenden Situation in Oppenau als absolute Ironie.

 

Abschließend möchten wir feststellen: Auch wir möchten keine leeren Busse in den Nationalpark, die Busse wären aber ganz sicher auch von Oppenau kommend nicht wenig frequentiert, wenn in die Infrastruktur vor Ort, der Lenkung des Individualverkehres in den ÖPNV und ein attraktives Liniennetz verantwortungsvoll investiert wird. Diese Erwartung haben wir aber nicht für irgendwo, sondern ganz konkret hier für Oppenau, denn wir sind hier inzwischen in der Situation in der es auch um die Interessen und den Schutz unserer Bevölkerung in einer bekennenden Tourismus-Gemeinde geht.